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Dernière mise à jour
2024-04-29
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Herzog Wildfang by Siegfried Wagner, Act III Sc 6 Staatstheater am Gärtnerplatz Peter Falk, conductor Wilfried Koch, chorus master Thomas Burkhart - Hein-Klaus Ecker Herzog Ulrich - Anton de Ridder Andreas Stephan - Werner Stückmann Junker Kurt - Alexander Senger Osterlind - Monique Herreman Reinhart - Jörn W. Wilsing Kuni - Gustl Braun THOMAS BURKHART: Ernstlich mahnet diese Stunde, die uns das erleben liess, dass von Torheit nie gesunde, wer dies Alles Zufall hiess! Vom alten Stamm des Herzogs Sohn, der von sich wies sein' Kron' und Thron, als Werber einer Bürgermaid, naht unserm Fest er heut! Doch den Ihr Euch zum Haupte gewählt, der Euch von Glück so Manches erzählt, der Teure musst' Euch schön betrügen! Ja! Eine Braut sich gar erlügen! Was heischt nun, frag' ich in der Runde, was schenkt uns Allen diese Stunde? Jene Bande neu zu knüpfen, die ein Unhold jäh zerrissen, dass der Segen blüh' dem Lande, den es lange musste missen! Vergessen sei'n all' die Leiden, die Übermut uns sollt' bereiten! Über Alles decke heute ihre Fittiche die Freude, denn wie im Himmel dort oben unsern Herrgott dankbar wir loben, selbst, wenn er uns karg will halten, und uns dunkel dünkt sein Walten, dass wir oft in trotzigem Spott verzweifelnd fragen: Gibt's einen Gott? So wollen wir auf Erden mit frohen Weisen unsern Fürsten preisen! Eurer harren die Glieder alle! Seid das Haupt uns, Herzog, wieder! ALLE: Ja! So soll es sein! HERZOG: Und als des neuen Friedens Pfand gieb mir deiner Tochter Hand! BURKHART: Mein Kind? Nimmermehr! HERZOG: Wieder Trotz! Du brummiger Bär? Nicht von dir ich sie begehr'! Die Tochter künd' es selber laut: Wirst du mir die liebste Braut? OSTERLIND: Zum Werkzeug des Schicksals erkiest sollt' ich vereinen, was zerspalten: das Volk Euch wieder als Herren grüsst, es schmücken Euch neu des Purpurs Falten. HERZOG: Ein Wort nur! Sprich! OSTERLIND: Mein Werk, o Herr, es nahte dem Ende! Die Fügung gab's in Frauenhände, dass durch sie sich friedlich wende, was von unserm Herzen Euch trennte. HERZOG: Was soll das? OSTERLIND: Nun tret' ich zur Seite, froh der Freude, die alle entzückt, froh, dass mir mein Werk geglückt. Wisst, Herr, mein Herz - das hat - anders gewählt. Dem hier, dem Reinhard werd' ich vermählt. HERZOG: Osterlind! Verlisch! Flamme, verlisch! Versink! Hoffnunf! Versink! Traum! Verweh! Zergeh! DAS VOLK: Nimm, Herr, die Krone wieder, sei uns ein milder Fürst! Segnend schaut der Höchste auf dich nieder, dass dein Scepter stark du führst. Denn tausendfach dir Herzen erglüh'n, für das eine Herz, das du verlierst! Traurig selber ist sie, deine Sühne, die du selber dir erkürst! Uns're Liebe, uns're Treue dich zu neuem Glücke weihe! Wie im Himmel oben unsern Herrgott dankbar wir loben, auf Erden mit frohen Weisen unsern Herzog lasst uns preisen! HERZOG: Ruhend auf des Schmerzens Stein, Geätzt mit wehmutsvoller Pein, Erheb' sich neugefügt ein Bau, Der auf zum Himmel ragend schau'! Nicht düster drohe seine Mauer! Sein Anblick wecke keinen Schauer! Mild und fest, in ernster Freude Steh' das lichtvollste Gebäude! Zu neuem Leben im Herzen die Kraft Neu werd' nun, und froh geschafft! Die Ihr mich umringt! Hört! Wohlan! Als Euer Herr dien' ich Euch fortan! ALLE: Heil! Unserm Herzog Heil! Dass Gottes Segen auf ihm weil'! Himmel! Sollst es hören, Wie wir Treue fest ihm schwören!
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