Bruno Hilpert Vidéos
compositeur
- Allemagne
Dernière mise à jour
2024-05-21
Actualiser
Johann Nepomuk David Hilpert Blume Weise Bricht Starker 1637 1923 1942 1947 2021
Johannes Baldenius an der Hey-Orgel in der Johanneskirche Hamburg-Rissen Die Aufnahme entstand am 7. März 2021 unter der Leitung von Horst Siegert, der auch den Audio- und den Videoschnitt besorgte. Dorothee Baldenius assistierte sowohl ihm als auch mir. Beiden danke ich von ganzem Herzen! Die Partita über „Es ist ein Schnitter, heißt der Tod / Dies irae“ hat Johann Nepomuk David 1947 geschrieben, zwei Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Er hat das Werk posthum Helmut Hilpert gewidmet, der am 25. November 1942 19jährig bei Stalingrad umgekommen war. Helmut Hilpert, geboren 1923, studierte schon während seiner Schulzeit Musik bei David und anderen und war bereits als Pianist und Komponist und auch als Maler hervorgetreten. Der Partita liegt das alte Lied „Es ist ein Schnitter, heißt der Tod“ von 1637 zugrunde. Der Tod wird in der mittelalterlich-allegorischen Gestalt des Sensenmannes dargestellt, der ohne Unterschied die Blumen und Gräser mit seiner Sense abmäht, sicherlich inspiriert vom 103. Psalm, wo es in Vers 15 und 16 heißt: „Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Feld; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr.“ In den ersten vier Sätzen verhält sich die Partita wie ein normales Variationenwerk. Viermal wird in verschiedener Weise das Lied durchgeführt, in „radikaler“ Kontrapunktik und polymodaler Tonalität. Auffällig ist die sehr herbe Tonsprache; der erste Satz zum Beispiel hat über der Melodie, die langsam im Bass gespielt wird, nur eine einstimmige Linie aus Melodiefragmenten, die auf mich wirkt wie eine fast endlose Kellertreppe, die immer tiefer hinabführt. Die andere Besonderheit sind die Schlüsse der Sätze: es gibt keinen einzigen starken Schluss. Jeder Satz endet mit einem einzelnen langen Ton oder mit einer sozusagen auströpfelnden Figur. Dann, im fünften Satz, geschieht etwas Unerwartetes: Statt der Liedmelodie wird hier etwas ganz anderes eingeführt, nämlich die Sequenz „Dies irae“ aus der altkirchlichen Totenmesse, dem Requiem. Hier wird der jüngste Tag, der Tag des Weltgerichts, mit all seinen Schrecken dargestellt, wie man es früher geglaubt hat. In den bekannten Requiem-Kompositionen wird dieser Satz fast immer mit dem höchsten Aufwand an Klanggewalt durchgeführt. Anders hier: es gibt nur die uralte Melodie und eine begleitende Stimme. Dann folgt der sechste Satz, das Kernstück dieses Werks. Hier werden der Schrecken des Weltuntergangs und der allegorische Sensenmann zusammengeführt. Es beginnt mit einem Sensenmotiv im Pedal, das zunächst noch weit entfernt ist. Darüber erscheint ein Element aus der „dies irae“-Melodie, das stockend, immer nur vier Töne lang, weitergeht. Nach einer Weile kommt ein zweites Element dazu, das das erste nachahmt. Die beiden Figuren umkreisen sich, und ganz langsam entwickelt sich eine Verfolgung. Die bricht dann erst einmal ab, und es folgt ein Stück Musik aus lauter verweigerten Auflösungen und ungelösten Spannungen, eine bildhafte Darstellung der Angst. Mit dem Sensenmotiv beginnt dann wieder die Verfolgung und entwickelt sich weiter bis zur rasenden Jagd. Dann kommt der Moment, in dem der Verfolger seine Beute reißt, wie ein rasendes Raubtier, mit schweren Akkordschlägen. Und dann beginnt der Tod seinen grotesken Siegestanz: Das Sensenmotiv kehrt mit voller Kraft wieder, und am Ende steht ein starker Schluss, der um so endgültiger wirkt, weil er der einzige im ganzen Stück ist. Im Lied wird in der letzten Strophe eine tröstliche Ewigkeits-Vision gesungen. Der Komponist tut etwas anderes: der siebte Satz ist ein zerbrochenes Wiegenlied, das am Ende genauso verklingt wie die ersten Sätze. Was nach dem Tode geschieht, lässt David im Gegensatz zum Lied offen. Das ganze Werk ist herb, für manche Hörende vielleicht eine Zumutung. Für mich ist es eine der größten Kompositionen für die Orgel. Johannes Baldenius Es ist ein Schnitter, heißt der Tod: (http•••) Dies irae: (http•••)
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