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2024-04-30
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Christian Arming Béla Bartók Roland Kunz Kunz Gast Wilder Streich Congresshalle 1913 1926 2010
Béla Bartók ∙ Der wunderbare Mandarin Suite aus dem gleichnamigen Ballett op. 19 Deutsche Radio Philharmonie Dirigent: Christian Arming Moderation: Roland Kunz Congresshalle Saarbrücken ∙ Freitag, 19. November 2010 Gemeinsam mit der Deutschen Radio Philharmonie unter Leitung von Christian Arming erklärt SR 2-Moderator Roland Kunz jungen Hörern die Suite aus der Ballettpantomime "Der wunderbare Mandarin" von Béla Bartók. Eine Tanzpantomime über das Dasein eines Straßenmädchens, präsentiert in einer brutalen und kompromisslosen Tonsprache – ein Meilenstein in der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Die Kölner Uraufführung am 27. November 1926 verursachte einen denkwürdigen Skandal: Das Publikum reagierte mit wütenden Pfiffen, und die Presse berichtete von einem „Dirnen- und Zuhälterstück mit Orchestertamtam“. Das Libretto stammt von Bartóks Landsmann Menyhért Lengyel, der den Inhalt folgendermaßen zusammenfasste: In einem ärmlichen Vorstadtzimmer zwingen drei Strolche ein Mädchen, Männer, die ausgeraubt werden sollen, von der Straße heraufzulocken. Ein schäbiger Kavalier und ein schüchterner Jüngling, die der Lockung Folge leisten, werden als arme Schlucker hinausgeworfen. Der dritte Gast ist der unheimliche Mandarin. Das Mädchen sucht seine angsterregende Starrheit durch einen Tanz zu lösen, aber da er sie ängstlich umfängt, flieht sie schaudernd vor ihm. Nach wilder Jagd holt er sie ein, da stürzen die Strolche aus ihrem Verstack. Die Musik endet mit einer wilden Verfolgungsjagd... Die Musik beginntmit einer hektischen, wild hupenden Großstadtmusik. Ähnlich wie in Strawinskys Ballettmusik "Le Sacre du printemps", die 1913 das Pariser Publikum verstört hatte, werden auch hier über weite Strecken die Streich- und Blasinstrumente des Orchesters wie ein großes Schlagzeug eingesetzt. Assoziationen zu Jazz und Blues wecken die Klarinettensoli, die im Ballett die Tänze und Lockspiele des Mädchens begleiten.
Antonín Dvořák Pietari Inkinen Böhme Freund Leoš Janáček Congresshalle 1853 1889 1896 1898 2021
Antonín Dvořák ∙ „Die Waldtaube“, sinfonische Dichtung op. 110 Deutsche Radio Philharmonie Pietari Inkinen, Dirigent Congresshalle Saarbrücken ∙ Sonntag, 12. September 2021 / Drama ohne Szene – Dvořáks sinfonische Dichtung „Die Waldtaube“ Als Antonín Dvořák 1889 „Poetische Stimmungsbilder“ für Klavier komponierte, schrieb er seinem Verleger, die Stücke seien gewissermaßen Programmmusik, aber im Sinne Schumanns. Seinem Selbstverständnis nach, das sich in jenen Jahren entwickelte, war der Böhme nicht nur reiner Musikant, sondern Poet. Man erblickt in mir den Sinfoniker, bedauerte er in einem Interview, und doch habe ich schon vor langen Jahren meine überwiegende Neigung zum dramatischen Schaffen bewiesen. Mit seiner assoziationsreichen Musik hat Dvořák fast alle Musikgenres bedient: Alleine um zehn Opern hat er das tschechische Musiktheater bereichert und mit fünfzehn Streichquartetten sowie neun Sinfonien die Grundlagen für ein tschechisches Repertoire in diesen Gattungen geschaffen. Noch mit 55 Jahren war er aufgeschlossen dafür, bisherige Tendenzen seines OEuvres intensiver zu entwickeln und sich weitere kompositorische Bereiche zu erschließen: Auf Grundlage ausgewählter Balladen aus dem 1853 veröffentlichten Zyklus „Blumenstrauß nationaler Sagen“ des Dichters Karel Jaromír Erben entwarf er 1896 vier sinfonische Dichtungen als seine Opera 107 bis 110: „Der Wassermann“, „Die Mittagshexe“, „Das goldene Spinnrad“ und „Die Waldtaube“. Ein Jahr später ergänzte er sie noch auf Grundlage eines von ihm selbst entwickelten Programms um das „Heldenlied“ op. 111. Die Stücke sind aus unserem Volksleben, meinte er zu Erbens Texten und betonte, dass die grundlegende Idee seinen Leitfaden bilde, wobei immer die verschiedenen Hauptpersonen, deren Charakter und poetische Stimmung herauszuarbeiten seien. Im einleitenden Trauermarsch der „Waldtaube“ schildert Dvořák eine Beerdigung, bei der die Witwe geheuchelte Tränen vergießt, da sie ihren Gatten vergiftet hat (Andante, marcia funebre). Sie verliebt sich in einen anderen Mann (Allegro, Andante), den sie alsbald heiratet (Molto vivace, Allegretto grazioso). Doch am Grab ihres ersten Gemahls mahnt das anklagende Gurren einer Waldtaube ihre frühere Schuld an (Andante). Das schlechte Gewissen treibt die Frau in den Selbstmord (Poco a poco piú animato, ma non troppo). Dvořáks „Waldtaube“, im Partitur-Erstdruck als Symphonisches Gedicht nach der gleichnamigen Ballade bezeichnet, bietet anders als Erbens Vorlage einen verzeihend-versöhnlichen Ausklang: Im Andante-Schlussteil ist den Passagen mit Solo-Violine, Englischhorn und Harfe etwas Tröstliches eigen, bevor das Werk im dreifachen Pianissimo verlischt. Die Uraufführung in Brünn leitete im März 1898 Dvořáks Freund Leoš Janáček, der die tschechische Musik ins 20. Jahrhundert führen sollte.
Philippe Manoury Peter Rundel Kraus Orchestre Philharmonique Strasbourg Congresshalle 2013 2015 2017
Philippe Manoury ∙ „État d’alerte“ für zwei Schlagzeuger und Orchester (2015) Uraufführung - Kompositionsauftrag der Deutschen Radio Philharmonie und des Orchestre Philharmonique de Strasbourg Deutsche Radio Philharmonie Dirigent: Peter Rundel KrausFrink, Percussion Congresshalle Saarbrücken ∙ Sonntag, 21. Mai 2017 / État d‘alerte 2013 hatte Philippe Manoury in seiner Komposition Zones de turbulences den Klang von zwei Klavieren mit Orchester verbunden. In seinem zwei Jahre später fertiggestellten Werk États d’alerte (Alarmzustand) sind zwei Schlagzeuger die Solisten. In einer kurzen Programm-Notiz hat der Komponist die Idee des Stückes skizziert: Alarmzustand stellt zwei Perkussionisten in den Mittelpunkt einer Musik, die gefährliche, fast chaotische Situationen evoziert und die so große Geschwindigkeit mit sich bringt, dass man sich fragt, wie sich die beiden Protagonisten daraus befreien werden. Es gibt kein Programm, keine Erzählung in diesem Stück, nur das Wechselspiel von manchmal extremen, manchmal statischen Momenten. Aber die Ruhe gibt nur eine Vorahnung der unerwarteten Ereignisse, die bald eintreten werden. Dieser Alarmzustand, das wird die Uraufführung durch die Solisten Victor Kraus und Martin Frink hörbar machen, zeigt die Möglichkeiten und Gefährdungen gemeinsamen Spielens. Manoury hat das Stück im Auftrag der Deutschen Radio Philharmonie und des Orchestre Philharmonique de Strasbourg für das Duo KrausFrink geschrieben.
Winkel Gerhild Romberger Ian Bostridge Andreas Spering Georg Friedrich Händel Alastair Miles Klaas Stok Congresshalle 1727 2015
Georg Friedrich Händel ∙ „Messiah“ Oratorium in drei Teilen für Soli, Chor und Orchester nach Bibeltexten HWV 56 (zusammengestellt von Charles Jennens) – Gekürzte Fassung – Deutsche Radio Philharmonie Andreas Spering, Dirigent Johanna Winkel, Sopran Gerhild Romberger, Alt Ian Bostridge, Tenor Alastair Miles, Bass Chor des NDR (Einstudierung: Klaas Stok) Congresshalle Saarbrücken ∙ Freitag, 11. Dezember 2015 / „Messiah“, nicht „Der Messias“ Auf dem Händeldenkmal, das die Stadt Halle am 100. Todestag ihres berühmtesten Sohnes in der Mitte des großen Marktes einweihte, sieht man eine aufgeschlagene Partitur. „Der Messias“ steht in großen Lettern über den ersten Takten der Ouvertüre zu lesen. Keinen Moment hätten die national gesinnten Hallenser des 19. Jahrhunderts daran gedacht, dass es sich bei Händels berühmtestem Werk um ein Oratorium in englischer Sprache handelt, das er selbst nie in deutscher Fassung dirigiert hat. George Frideric Handel Esquire, englischer Staatsbürger seit 1727 und wohnhaft in der Lower Brook Street zu London, hat dieses Stück im Herzen des englischen Musiklebens fest verankert. Es war die Krönung seiner Oratorienspielzeiten, ein sicherer Erfolg, wenn das Publikum wieder einmal eines seiner späten Oratorien nicht goutierte, und eine wichtige Einnahmequelle für viele karitative Einrichtungen in England, besonders das „Foundling Hospital“ in London. Messiah (ohne Artikel!) war die große christliche Mahnung des alten Mannes aus der Brook Street und seines Textdichters Charles Jennens an die immer säkularer werdende Gesellschaft des aufgeklärten Zeitalters – eine Mahnung, die den Heilsweg des Messias und der christlichen Religion ausschließlich nach Worten der Heiligen Schrift beschreibt. Darin liegt der wesentliche Unterschied zu den anderen biblischen Oratorien Händels, die dramatische Ereignisse aus dem Alten Testament in Form geistlicher Opern nacherzählen. Messiah war Händels einziges neutestamentliches Oratorium (mit allerdings hohen Anteil an Dicta aus dem Alten Testament) und sein einziges „Sacred Oratorio“ in des Wortes strengster Bedeutung: eine geistliche Mahnung und Ermahnung, kein Musikdrama über biblische Ereignisse.
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