Walter Bricht Videos
österreichisch-amerikanischer Pianist, Komponist und Lehrer
Gedenken 2024 (Geburt: Walter Bricht)
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Letzte Aktualisierung
2024-05-16
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Milde Bricht Schwarzer Schatz Selig 1920
Rotgelocktes Mägdelein Komik-Vortragslied und Onestep aus „Don Juan" von V. Corzillus Engelbert Milde mit Orchesterbegleitung * Wenn man zum ersten Male im Leben sich verliebt, wenn man zum ersten Mal sich in Gefahr begibt, wenn man sich zärtlich schmiegt in seines Liebchen Arm : Dann schreit das Herz: Alarm! Alarm! Alarm! Wenn man im Nu den allerbesten Vorsatz bricht, wenn man zum ersten Mal der Maid die Ehe verspricht, dann wird sie schwach und schwächer, gänzlich schwach: Erst sagt sie nein, und dann, dann gibt sie nach. Betört hat man sie leicht im Nu, und zärtlich flüstert man ihr zu: Rotgelocktes Mägdelein, einer muß der Erste sein! Ob's ein Schwarzer, ein Blonder, ein Brauner: Jeder Erste ist bestimmt ein Gauner! Rotgelocktes Mägdelein, 's fällt nicht gleich der Himmel ein. Wenn dein Schatz dich auch heute verläßt, morgen fliegt schon ein And'rer ins Netz! * Wenn man zum ersten Mal ein kleines Mädel küßt, wenn man zum ersten Mal berauscht und selig ist, und wenn man endlich fühlt, jetzt ist die Stimmung da: Dann schreit das Herz: Hurra! Hurra! Hurra! Wenn man auf Sand das gold'ne Schloß der Zukunft baut, wenn man zum ersten Mal die Schurkerei durchschaut, dann lehnt man vor Trotz dagegen auf: Erst will man fort, und dann, dann pfeift man drauf. Weil man nicht widersprechen kann, so schließt man sich der Logik an: Rotgelocktes Mägdelein.../ VOX Schallplatte 30cm Nr. 05088, Matriz Nr. 1614A Akustische Aufnahme. Das Datum habe ich nach dem Text der Rückseite geschätzt.
Staatsoper Richard Strauss Bricht Schnitzler Wilde Marie Wittich Gustav Mahler Stern Dresdner Staatsoper 1905
Es war kalt in Dresden im Dezember 1905. Aber als sich der Vorhang der Staatsoper zu Richard Strauss' neuer Oper hob, breitete sich bald eine schwüle Atmosphäre aus. Die Kulisse: ein orientalischer Königspalast zurzeit Jesu. Johannes der Täufer wird vom König Herodes in einem Kellerverlies gefangen gehalten. Salomé, die Stieftochter des Herodes, verliebt sich in Johannes, hier Jochanaan genannt. Sie wirft sich ihm geradezu an den Hals, aber Jochanaan weist Salomé brüsk zurück. Der Tanz der sieben Schleier Dann, zur Mitte des nur 90 Minuten langen Stückes kommt die entscheidende Szene: Herodes drängt seine Stieftochter, die er begehrt, für ihn zu tanzen und schwört, ihr dafür jeden Wunsch zu erfüllen. Salomé tanzt den Tanz der sieben Schleier, und als sie den letzten Schleier fallen lässt, bricht der König in helle Begeisterung aus. Dann fragt er sie nach ihrem Wunsch: "Was ist es, das du willst, Salomé?" - "Ich will den Kopf des Jochanaan!" Den Kopf des Propheten, das ist selbst dem Herodes nicht geheuer. Er fürchtet sich, einen heiligen Mann töten zu lassen und beschwört Salomé, sich etwas anderes zu erwählen. Aber immer wieder und wieder besteht sie auf diesem einen Wunsch: "Ich verlange von Dir den Kopf des Jochanaan." Schließlich gibt der König nach und dann folgt eine der grausigsten Szenen, die die Oper je gesehen hat: Salomé hält eine lange, wild verzweifelte, irre Zwiesprache mit dem Kopf des Geliebten. Sie verspottet ihn, sie fleht ihn an, sie anzusehen und schließlich küsst sie die Lippen des blutigen Haupts. Der König, angewidert, befiehlt sie zu töten: "Man töte dieses Weib!" Das Publikum tobte die Kritiker waren entsetzt 36 Vorhänge erhielt die Premierenaufführung der "Salomé" in Dresden. Genau in das Zentrum des Avantgardegeschmacks traf der Stoff. Skandal, Dekadenz und Perversion waren die Themen des fin de siècle, Sigmund Freud hatte gerade in Wien die These aufgestellt, die Sexualität sei der bestimmende Trieb im Menschen, Autoren wie Arthur Schnitzler und Oscar Wilde - dessen Bühnenstück "Salomé" die Vorlage für Strauss lieferte - waren wegen ihrer freizügigen Stücke berühmt-berüchtigt. Die bürgerlichen Kritiker waren entsetzt, selbst die Künstler der Dresdner Staatsoper standen der ″Salomé″ anfangs ablehnend gegenüber. Die Sopranistin Marie Wittich weigerte sich zunächst, die Salomé zu singen - sie sei schließlich eine anständige Frau. Aber nicht nur die offene Sexualität des Stückes schied die Geister: auch musikalisch hatte Strauss sich weit von allem Konventionellen entfernt. Um die Emotionen und das Geschehen deutlich zu machen, lockerte Strauss die Regeln der Harmonik und ließ in verschiedenen Tonarten gleichzeitig singen. Gustav Mahler, der zu der Zeit in Wien an der Hofoper arbeitete, schwärmte: "Ein ganz geniales, sehr starkes Werk, das entschieden zu dem Bedeutendsten gehört, was unsere Zeit hervorgebracht hat." Die Zensur siegte Mahler bemühte sich, die Uraufführungsrechte für Wien zu sichern, scheiterte aber an der Zensur. Kaiser Wilhelm II. erlaubte die Aufführung erst, als man am düsteren Schluss des Stücks in der Kulisse den Stern von Bethlehem aufgehen ließ, als Zeichen, dass das Sündenbabel nicht das letzte Wort behalten werde. Autorin: Rachel Gessat
Johann Nepomuk David Hilpert Blume Weise Bricht Starker 1637 1923 1942 1947 2021
Johannes Baldenius an der Hey-Orgel in der Johanneskirche Hamburg-Rissen Die Aufnahme entstand am 7. März 2021 unter der Leitung von Horst Siegert, der auch den Audio- und den Videoschnitt besorgte. Dorothee Baldenius assistierte sowohl ihm als auch mir. Beiden danke ich von ganzem Herzen! Die Partita über „Es ist ein Schnitter, heißt der Tod / Dies irae“ hat Johann Nepomuk David 1947 geschrieben, zwei Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Er hat das Werk posthum Helmut Hilpert gewidmet, der am 25. November 1942 19jährig bei Stalingrad umgekommen war. Helmut Hilpert, geboren 1923, studierte schon während seiner Schulzeit Musik bei David und anderen und war bereits als Pianist und Komponist und auch als Maler hervorgetreten. Der Partita liegt das alte Lied „Es ist ein Schnitter, heißt der Tod“ von 1637 zugrunde. Der Tod wird in der mittelalterlich-allegorischen Gestalt des Sensenmannes dargestellt, der ohne Unterschied die Blumen und Gräser mit seiner Sense abmäht, sicherlich inspiriert vom 103. Psalm, wo es in Vers 15 und 16 heißt: „Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Feld; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr.“ In den ersten vier Sätzen verhält sich die Partita wie ein normales Variationenwerk. Viermal wird in verschiedener Weise das Lied durchgeführt, in „radikaler“ Kontrapunktik und polymodaler Tonalität. Auffällig ist die sehr herbe Tonsprache; der erste Satz zum Beispiel hat über der Melodie, die langsam im Bass gespielt wird, nur eine einstimmige Linie aus Melodiefragmenten, die auf mich wirkt wie eine fast endlose Kellertreppe, die immer tiefer hinabführt. Die andere Besonderheit sind die Schlüsse der Sätze: es gibt keinen einzigen starken Schluss. Jeder Satz endet mit einem einzelnen langen Ton oder mit einer sozusagen auströpfelnden Figur. Dann, im fünften Satz, geschieht etwas Unerwartetes: Statt der Liedmelodie wird hier etwas ganz anderes eingeführt, nämlich die Sequenz „Dies irae“ aus der altkirchlichen Totenmesse, dem Requiem. Hier wird der jüngste Tag, der Tag des Weltgerichts, mit all seinen Schrecken dargestellt, wie man es früher geglaubt hat. In den bekannten Requiem-Kompositionen wird dieser Satz fast immer mit dem höchsten Aufwand an Klanggewalt durchgeführt. Anders hier: es gibt nur die uralte Melodie und eine begleitende Stimme. Dann folgt der sechste Satz, das Kernstück dieses Werks. Hier werden der Schrecken des Weltuntergangs und der allegorische Sensenmann zusammengeführt. Es beginnt mit einem Sensenmotiv im Pedal, das zunächst noch weit entfernt ist. Darüber erscheint ein Element aus der „dies irae“-Melodie, das stockend, immer nur vier Töne lang, weitergeht. Nach einer Weile kommt ein zweites Element dazu, das das erste nachahmt. Die beiden Figuren umkreisen sich, und ganz langsam entwickelt sich eine Verfolgung. Die bricht dann erst einmal ab, und es folgt ein Stück Musik aus lauter verweigerten Auflösungen und ungelösten Spannungen, eine bildhafte Darstellung der Angst. Mit dem Sensenmotiv beginnt dann wieder die Verfolgung und entwickelt sich weiter bis zur rasenden Jagd. Dann kommt der Moment, in dem der Verfolger seine Beute reißt, wie ein rasendes Raubtier, mit schweren Akkordschlägen. Und dann beginnt der Tod seinen grotesken Siegestanz: Das Sensenmotiv kehrt mit voller Kraft wieder, und am Ende steht ein starker Schluss, der um so endgültiger wirkt, weil er der einzige im ganzen Stück ist. Im Lied wird in der letzten Strophe eine tröstliche Ewigkeits-Vision gesungen. Der Komponist tut etwas anderes: der siebte Satz ist ein zerbrochenes Wiegenlied, das am Ende genauso verklingt wie die ersten Sätze. Was nach dem Tode geschieht, lässt David im Gegensatz zum Lied offen. Das ganze Werk ist herb, für manche Hörende vielleicht eine Zumutung. Für mich ist es eine der größten Kompositionen für die Orgel. Johannes Baldenius Es ist ein Schnitter, heißt der Tod: (http•••) Dies irae: (http•••)
André Wyss im FENSTER ZUM SONNTAG, Sendung «Unfassbar»: André Wyss fühlt sich schlapp und überarbeitet. Zusammen mit seiner Familie will er in den Ferien in Tirol entspannen, Wandertouren unternehmen und die Faszination der Berge geniessen. An einem herrlichen Tag am «Murmliwasser» auf 2000 m Höhe bricht André Wyss plötzlich zusammen und erleidet eine Lungenembolie und später einen Herzstillstand. Herbeieilende Helfer können ihn reanimieren und retten ihm das Leben. Hat dir dieses Video gefallen? Unterstütze FENSTER ZUM SONNTAG, damit weitere Videos produziert werden können: (http•••)
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