Teatro Giuseppe Verdi Nachrichten
Opernhaus in Triest
- Triest
- Italien
Letzte Aktualisierung
2024-04-16
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2022-06-17 23:33:46
Allemand - Spannende Uraufführung von Respighis rekonstruierter Oper „Al mulino“ in Triest
Fast unentwegt dreht sich das riesige, bedrohlich wirkende Mühlrad im Hintergrund. Es regnet und blitzt, der Wind bläst. Dunkel sind die Lichtstimmungen im kargen Raum innerhalb der Mühle mit Tisch und Stühlen, punktgenau passend zu den Geschehnissen von „Al mulino“. Denn darin geht es um die unmögliche Liebe einer Müllerstochter zu einem verfolgten Rebellen des russischen Zarenregimes im 19. Jahrhundert, die für diesen letal endet. Die Geschichte wurde von Daniele Piscopo, der auch für die gesamte Ausstattung verantwortlich zeichnet, sehr packend und vital zum Leben erweckt. Da von der Komposition Ottorino Respighis nur eine nicht vollendete orchestrierte Fassung existiert bzw. nur eine vollständige Fassung für Stimmen und Klavier 1908 in privatem Rahmen aufgeführt wurde, wurde diese jetzt von Paolo Rosato, der auch das Libretto rekonstruieren musste, vollständig orchestriert und als Welturaufführung im Teatro Verdi in Triest auf die Bühne gehievt. Zu hören gibt es eine kraftvoll dramatische aber auch […]
2022-03-09 22:56:49
Allemand - Ästhetisches, bildmächtiges Ambiente bei Puccinis „Tosca“ am Teatro Verdi Triest
Soldaten mit brennenden Fackeln und Hunden suchen gleich zu Beginn hektisch nach dem geflohenen, politischen Häftling Cesare Angelotti. Und auch sonst sieht man bei Giacomo Puccinis „Tosca“ am Teatro Verdi in Triest immer wieder zur Handlung passende Filmsequenzen. Mit einer Mischung von weiteren Projektionen, wie einem stilisierten Kirchenraum, einer Palastfassade und riesigen Figuren sowie imposanten, realen Kulissen wie einem mächtigen Arm mit einer Lanze und einem schiefen großen Kreuz sowie massiven Eisentüren sorgt Hugo de Ana für eine beeindruckende Bildmacht: Der argentinische Regisseur ist bekannt für seine klassisch konventionellen Inszenierungen, das hat er schon mehrfach, etwa in der Arena von Verona bewiesen. Dabei hat er immer einen untrüglichen Sinn für stilvolle Ästhetik. Da er seine gesamten geschmackvollen Vorstellungen selbst umsetzen will, zeichnet er stets auch für die gesamte Ausstattung verantwortlich. Trotzdem wirkt die Geschichte in eleganten, historisch stilisierten Kostümen in dieser beeindruckenden Szenerie nicht verstaubt. Denn seine kluge Personenführung mit […]
2022-01-24 21:48:31
Allemand - Uraufführung in Triest von „Amorosa presenza“ von Nicola Piovani: Am Ende siegt die Liebe
Nicola Piovani kennt man als vielfach preisgekrönten Filmkomponisten. So hat der mittlerweile 75-jährige Römer Musik für über 190 Filme geschrieben, darunter für so bekannte wie die Fellini-Filme „Intervista“, „Ginger und Fred“ und „Die Stimme des Mondes“. Für „La vita è bella“ („Das Leben ist schön“) erhielt er 1997 sogar den Oscar für die „Beste Filmmusik“. Seine Affinität zum Film merkt man auch jeder Phase seiner ersten Oper „Amorosa presenza“ („Moment der Liebe“) an, die jetzt am Teatro Verdi in Triest uraufgeführt wurde. Die Musik ist immer tonal, meist hochromantisch und ein durchaus gut komponierter, farbiger Stilmix, mit Zitaten, die an Puccini, Rossini, Gershwin, Weill aber auch an Romanzen von Tosti, erinnern. Aber auch Jazziges, Blues und ein Tango dürfen nicht fehlen. Piovani scheut sich auch nicht vor Trivialität. Manches geriet ihm jedoch dabei etwas zu seicht, zu langatmig und ohne besondere Entwicklung. Piovani lässt es sich nicht nehmen, selbst […]
2020-02-10 20:42:16
Allemand - Mussorgskis "Boris Godunow" in Triest: Traditionelles Volksdrama
Wer traditionelle Opernaufführungen liebt, der sollte jetzt nach Triest fahren. Denn am Teatro Verdi zeigt man derzeit das Volksdrama "Boris Godunow" von Modest Mussorgski nach Alexander Puschkin, sehr konservativ in einer historischen Inszenierung vom mittlerweile verstorbenen Regisseur Yurii Victorovych Chaika, die von Victoria Chernova im Rahmen einer Koproduktion mit dem Opernhaus Dnipro (der mit einer Million Einwohner viertgrößten Stadt der Ukraine) jetzt aufgefrischt wurde: In einer doch recht museal wirkenden, aber ungemein ästhetischen Ausstattung mit Prospekten und wenigen Versatzstücken, mit teils stilisierten Heiligenbildern und mit antiquiert wirkenden aber prächtigen Kostümen sieht man hauptsächlich schön arrangierte Tableaus und viele statische Bilder. Eine Interaktion zwischen den Personen findet kaum statt und hängt von den jeweiligen Protagonisten ab. Was bei dieser Produktion aber in erster Linie fesselt, ist das erstaunliche hohe Niveau der Sänger, fast ohne Schwachstellen, die alle von Opernhaus Dnipro, wo die Produktion schon gezeigt wurde, stammen: Taras Shtonda ist […]
oder
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