Michael Francis Nachrichten
Dirigent
- Kontrabass
- Vereinigtes Königreich, Wales
Letzte Aktualisierung
2024-04-25
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2022-07-17 14:27:53
Ausgefuchst dialektisch: „Nabucco“ als verbitterte Sommeroper in Erfurt
Regisseurinnen und Regisseure lassen sich, inspiriert durch den groben Prankenschlag Giuseppe Verdis in seinem ersten internationalen Erfolg von 1842, von Rostock bis Straubing zu szenischen Gewalteskalationen inspirieren. Temistocle Solera hatte in seinem Textbuch nach dem Schauspiel „Nabuchodonosor“ von Auguste Anicet-Bourgeois und Francis Cornu den alttestamentarischen Stoff über die in babylonische Gefangenschaft verschleppten Juden sehr frei und knapp behandelt. In Erfurt machte Intendant Guy Montavan daraus eine Studie, wie porös und verwundbar die Haut der Zivilisation über dem Fleisch der Antihumanität ist. Keine unbeschwerte Sommeroper also, bei der die hochdramatischen Hauptpartien von der Premierenbesetzung erfreulich gut und stark gesungen werden. Hauptbild:
2022-06-21 14:24:25
[…] Frau von lokaler Berühmtheit als Strassensängerin, die in Mutterliebe ergeben, ihren Geliebten Enzo Grimaldi an dessen Jugendliebe freigibt. Ihr Sopran kratzt ab und an in der Höhe, aber verleiht so nötige Durchdringung und Aufmerksamkeit. Ebenso verleiht sie lyrischen gefühlsvollen Stimmungen Aussagekraft. Die Handlung spielt in Venedig während des Carneval und fusst auf einer Vorlage von Victor Hugo. Der junge Arrigo Boito lieferte noch unter einem Pseudonym das Libretto. Stephen Medcalf hat die Regie übernommen. Francis O‘Connor schuf ein einfaches klares dunkles Bühnenbild mit einer großen beweglichen Treppe zur Gestaltung mehrerer kaum unterschiedlicher Orte. Ein großes Gitter oder Netz aus Stahlkörper fängt im Schlussbild eindrucksvoll die Ausweglosigkeit der Heldin aber auch das Gefangensein in seinem Begehren des zwieträchtigen Barnabas ein. Dieser lässt nichts unversucht seine angebetene Gioconda zu bekommen. Meisterhaft stellt David Stout den Bösewicht mit lustvollen Verrenkungen und dunkler verschmitzter Stimme dar. Den betrogenen Ehemann und mächtigen Inquisitor Alvise […]
2022-06-09 08:17:45
Allemand - Tristan in Halle - nur mit Gebrauchsanweisung.....
[…] einst bei Heiner Müller in Bayreuth, und man nicht weiß, was zwischen beiden passiert, die in Gedanken der Liebe versunken miteinander kommunizieren. Das wusste man auch bei Richard Wagner und Mathilde Wesendonck nicht ganz sicher… Eigentlich ist alles möglich, das ist in der Musik zu hören und fordert somit den Widerspruch des höfischen Verhaltens-Kodex regelrecht heraus, der sich am Ende des 2. Aufzugs - formal legitimiert - durchsetzt. Regisseur Biganzoli und seine beiden Dramaturgen Francis Hüsers und Carlo Mertens hatten aber eine ganz andere Idee, für die sich durchaus auch schlüssige Anhaltspunkte finden lassen. Sie glauben, dass alle fünf Protagonisten des „Tristan“ in ihren eigenen Welten gefangen sind, in denen sie überwiegend auch nur sie betreffendes Vergangenes reflektieren, also gar nicht der Interaktion mit den ihnen im Stück zugeordneten Figuren bedürfen. Man hat versucht „Welten zu finden und dabei zu jeder Figur eine spezifisch passende.“ So habe man beispielsweise […]
oder
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