Luise Szabó Nachrichten
Letzte Aktualisierung
2024-05-13
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2022-06-03 15:16:49
Giuseppe Verdi Otello Bayerische Staatsoper 2.6.2022 Leichtes Spiel für Jago in München Deftig wirkt diese Wiederaufnahme der in 2018 entstandenen Neuinszenierung von Giuseppe Verdis Späterrk Otello durch das ausufernde Spiel von Luca Salsi als durchtriebener Jago. Er treibt die Tragödie voran und führt wie Marionetten omnipräsent alle Beteiligten. Eigentlich wollte Amelie Niermeyer in ihrer Regie Desdemona als Opfer in den Mittelpunkt ihrer vermeintlich psychologischen Interpretation der Seelenzustände der Herrschertochter, die den Kriegshelden und Außenseiter Otello liebt, stellen. Das Bühnenbild zeigt auf zwei Ebenen den gleichen nüchternen Palastraum, der Tatort, ihr Bett ist immer Teil davon. Der konzeptionelle Sinn der Doppelung schlägt nicht wirklich sinnhaft durch. Im Gegenteil verliert die Handlung die spannenden und auch intimen Momente. So gleich zu Beginn, wen das zypriotische Volk mit Spannung und Angst die Rückkehr ihrer Marine und ihres Herrscher im tobenden Sturm beobachtet. An der Bühnenranpe ist der bestens vorbereitete und […]
2022-02-27 21:21:37
Allemand - Piotr Beczala leuchtet in Tosca über München
Giacomo Puccini Tosca Bayerische Staatsoper 24.2.2022 Piotr Beczala leuchtet in Tosca über München Dunkel, düster ist der uncharmante Backsteinbau, der das innere der Kirche Sant‘ Andrea della Valle darstellen soll - Bühne von Richard Peduzzi. Wieso der flüchtende Angelotti sich aus einer Öffnung akrobatisch auf die Bühne abseilen muss bleibt eines der gestalterischen Rätsel dieser Inszenierung von Giacomo Puccinis Tosca am Nationaltheater in München. Der Regisseur Luc Bondy bettet seine Inszenierung in abstrakte Bilder losgelöst von den historischen Originalplätzen. Die Engelsburg ist wieder Teil des Kirchenbaus, Scarpias Büro in Pallazzo Farnese eher ein Stiegenhaus mit verschiedenen Möbelstilen bis zur Moderne. Die Kostüme von Milena Canonero sind aber historisch geblieben. Tosca darf in kräftig roter wallender Robe im zweiten Akt erscheinen. Scarpia wütet im schwarzem Gehrock rot eingefasst. Drei leichte Damen posen in bunten Strümpfen unbeholfen auf zwei roten Sofas. Die optische Ablenkung bleibt so reduziert […]
2021-12-03 12:35:51
Carl Maria von Weber Der Freischütz Bayerische Staatsoper München 2.12.2021 Freischütz in München Kapitalistische Amokläufer statt Försterromanze Während des Lockdown hatte die Neuinszenierung des Freischütz von Carl Maria von Weber an der bayerischen Staatsoper im Februar 2021 im Stream Premiere. Nun steht sie auf dem Spielplan, live aber nur für eine pandemiebedingt beschränkte Zuschauerzahl zu erleben. Ein Zielfernrohr auf eine belebte Straße gerichtet, ein Schuss und ein Mann sinkt zu Boden. Schnell wird der Betrachter mit diesen Bildern durch Dmitri Tcherniakov wachgerüttelt. Der Regisseur verlegt die Försterromanze in einen nüchternen holzgetäfelten Konferenzraum mit einer gesättigten, ja dekadenten Partygesellschaft, deren Unterhaltung im Terror liegt. Dazu liefert der Regisseur zur Ouvertüre über der Bühne plakative Portraitbilder der handelnden Personen. Buchstabe für Buchstabe laufen Textbänder dazu, die Hintergründe zur Vorgeschichte erläuternd. Der schockierende Einfall am Beginn findet wenig Fortsetzung. Der Abend verliert an Spannung. Text und Umsetzung klaffen zu weit […]
2021-11-04 23:03:30
Allemand - Wiederaufnahme Il Trovatore München - ein Hörgenuß in neuer Besetzung
Giuseppe Verdi Il Trovatore Nationaltheater München 3.11.2021 Liebe, Verstrickung, Intrige und ein tragisches Ende sind das Strickmuster der meisterhaften Opern von Giuseppe Verdi. Die Handlungsstränge sind meist kompliziert und über längere Zeitabschnitte. So auch im Il Trovatore, 1853 in Rom uraufgeführt. Das Libretto erzählt die tragische Familien Geschichte des Geschlechts der Luna. Zwei Söhne, die durch das Einwirken einer Hexe getrennt werden, sich unerkannt als politische Feinde gegenüber stehen, dieselbe Frau lieben und die Eifersucht gipfelt im Brudermord. Olivier Pys aufwendige Inszenierung stammt aus 2013. Er überinszeniert geradezu mit vielen Details und zusätzlichen Personen, die die Handlung begleiten, wie der Geist der auf dem Scheiterhaufen verbrannten Hexe. Ein riesiger dunkler Bühnenaufbau von Pierre Andre Weitz wirkt wie eine Industrieanlage mit großen Zahnrädern und Dampflok, die sich in der Mitte auch noch ständig dreht. Dies passt nicht wirklich zu den fahrenden Zigeunern oder Schlachtfeldern und Burgen, die eigentlichen Handlungsorte. […]
oder
- Zeitleiste: Lyrische Sänger (Europa).
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