Kolja Blacher Nachrichten
deutscher Violinist und Konzertmeister
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Letzte Aktualisierung
2024-05-01
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2021-04-23 22:16:53
Allemand - Boris Blachers „Romeo und Julia“ an der Rheinoper: Berührender Minimalismus
Er ist 1903 in China geboren, in Sibirien und der Mandschurai aufgewachsen. 1922 kam er über Paris nach Berlin, wo der deutsch-baltische Komponist Boris Blacher dann seinen endgültigen Lebensmittelpunkt fand. Seine Kammeroper Romeo und Julia entstand in einer umtosten Kriegszeit, im Jahr 1943. Die textliche Grundlage bilden Szenen von William Skakespeare, in der Schlegelschen Übersetzung. Die Handlung wurde von Blacher nicht verändert. Er konzentrierte sich allerdings auf das tragische Geschehen und die beiden Hauptfiguren, bei welchen er deren Vereinsamung besonders herausstreicht. Nebensächliches wurde konsequent ausgelassen. Musikalisch zeichnet sich die kaum aufgeführte Opernrarität im Stil von Kurt Weill und mit einigen Hinweisen auf Paul Hindemith durch musikalischen Minimalismus aus, durch die Kunst des Weglassens. Eingestreut werden einige von der Untergangsstimmung geprägte, deutsche Chansons mit Klavierbegleitung. Eine bedeutende Funktion übernimmt der harmonisch und rhythmisch sehr kühn angelegte Solistenchor, der wie in einer griechischen Tragödie kommentiert, die Handlung auch mitgestaltet, und die Rollen mehrerer […]
2020-06-28 14:19:51
Allemand - „Le Vin Herbé“ Tristan Fortsetzung im Heckentheater Hannover
[…] 20. Jahrhunderts, bezeichnete sein Stück ausdrücklich als „weltliches Oratorium“ (Originaltitel: „Oratorio profane“), als das es mit seinen 12 Sängern, sieben Streichinstrumenten und einem Klavier, der szenischen Aufführungsform sowie einem Prolog und Epilog auch erscheint. Umso verwunderlicher war, dass die Presseaussendung von der erstmaligen Aufführung einer Oper im Gartentheater spricht und die Intendantin in ihrem Vorwort an das Publikum u.a. Frank Martin als unbekannten Komponisten bezeichnete und einen Bezug zu einer Ballett-Bearbeitung des Tristan-Stoffes von Boris Blacher herstellte, die wohl bedeutendere Bearbeitung des Stoffes durch Richard Wagner aber völlig unerwähnt ließ. Der künftige Hannoverische GMD Stephan Zilias leitete die Aufführung mit Solisten des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover (Zwei Violinen, zwei Violas, zwei Celli, ein Kontrabass und ein Klavier). Wolfgang Nägele führte mit dramaturgischer Unterstützung durch Regine Palmai Regie und gestaltete das zeitlose Werk in seiner ganzen Traurigkeit - „eine Legende von Sehnsucht, Schuld und Tod, eine der tiefsten, berührendsten und traurigsten […]
2018-07-06 07:55:00
Bekanntlich ist Aribert Reimann ein ausgezeichneter Pianist. Betrachtet man aber das bisherige Werkverzeichnis des Komponisten, so scheint das Klavier als Soloinstrument einen vergleichsweise unbedeutenden Platz einzunehmen. Angesichts seines umfangreichen Schaffens auf dem Gebiet der Vokalmusik, sieben abendfüllenden Opern, zahlreichen Liederzyklen für Sänger jeder Stimmlage, allein fünfzehn Werke für Gesang und Orchester -könnte man den Eindruck gewinnen, die vier Klavierwerke seien lediglich eine Fußnote. Aribert Reimanns Beitrag zur Erweiterung des Klavierrepertoires misst sich jedoch nicht nur an der Zahl seiner Solowerke. Auch in den Liedern mit Klavierbegleitung beeindruckt immer wieder die Klavierstimme durch die Kühnheit der technischen Mittel, die Raffiniertheit der Klangfarben und die immer wieder überraschende Variabilität des Ausdrucks. […]Die zwischen 1958 und 1993 ungefähr alle zehn Jahre erschienenen Solowerke für Klavier bieten zusammen ein prägnantes Resümee dieser Biographie. Die Erste Sonate (1958) entstand, als der junge Komponist noch an der Hochschule für Musik in Berlin bei Boris Blacher studierte. Obwohl […]
2018-04-08 15:55:20
Allemand - "Dantons Tod" von Gottfried von Einem an der Wiener Staatsoper-Eine beklemmende Parabel
[…] Tod“ an der Wiener Staatsoper, wo das Werk anlässlich des 100. Geburtstags des großen österreichischen Komponisten jetzt gezeigt wird. Es war 1947, da wurde diese Oper bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt. Die Wiener Staatsoper folgte noch im selben Jahr im damals von ihr bespielten Theater an der Wien. Dies machte den damals 29-jährigen Komponisten schlagartig berühmt. Noch während der Nazi-Diktatur 1944 hatte er den Auftrag von der Dresdner Oper erhalten. Gemeinsam mit seinem Lehrer Boris Blacher richtete er den Text Georg Büchners als Libretto ein. Für von Einem war das Werk selbst eine Abrechnung mit „der jüngsten, schrecklichen Vergangenheit“. Er gestand, manchmal geträumt zu haben, selbst Danton zu sein. Josef Ernst Köpplinger sieht die Oper zwar als zeitlos aktuelles, moralische Lehrstück, lässt sie jedoch in der Zeit der französischen Revolution spielen, was aus den historischen Kostümen ersichtlich ist, begreifend, daß eine Aktualisierung die Beispielhaftigkeit des Werkes schwächen würde. Der aus […]
oder
- Zeitleiste: Interpreten (Europa).
- Indizes (in alphabetischer Reihenfolge): B...