Jenny Lind Podcasts
schwedische Opernsängerin
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Letzte Aktualisierung
2024-05-03
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Liebe Hörerinnen und Hörer! In der heutigen Episode hört ihr die Gedichte XV - XXI aus Rilkes Gedichtezyklus "Traumgekrönt". XV Im Schoß der silberhellen Schneenacht dort schlummert alles weit und breit, und nur ein ewig wildes Weh wacht in einer Seele Einsamkeit. Du fragst, warum die Seele schwiege, warum sie's in die Nacht hinaus nicht gießt? - Sie weiß, wenns ihr entstiege, es löschte alle Sterne aus. XVI Abendläuten. Aus den Bergen hallt es wieder neu zurück in immer mattern Tönen. Und ein Lüftchen fühlst du flattern von dem grünen Talgrund her, ein kaltes. In den weißen Wiesenquellen hallt es wie ein Stammeln kindischen Gebetes; durch den schwarzen Tannenhochwald geht es wie ein Dämmern, ein jahrhundertaltes. Durch die Fuge eines Wolkenspaltes wirft der Abend rote Blutkorallen nach den Felsenwänden. - Und sie prallen lautlos von den Schultern des Basaltes. XVII Weltenweite Wandrer, walle fort in Ruh ... also kennt kein andrer Menschenleid wie du. Wenn mit lichtem Leuchten du beginnst den Lauf, schlägt der Schmerz die feuchten Auge neu dir auf. Drinnen liegt - als riefen sie dir zu: Versteh! - tief in ihren Tiefen eine Welt voll Weh ... Tausend Tränen reden ewig ungestillt, und in einer jeden spiegelt sich dein Bild! XVII Möchte mir ein blondes Glück erkiesen; doch vom Sehnen bin ich müd und Suchen. - Weiße Wasser gehen in stillen Wiesen, und der Abend blutet in die Buchen. Mädchen wandern heimwärts. Rot im Mieder Rosen; fernere verklingt ihr Lachen ... Und die ersten Sterne kommen wieder und die Träume, die so traurig machen. XIX Vor mir liegt ein Felsenmeer, Sträucher, halb im Schutt versunken. Todesschreien. - Nebeltrunken hangt der Himmel drüber her. Nur ein matter Falter schwirrt rastlos durch das Land, das kranke ... Einsam, wie ein Gottgedanke durch die Brust des Leugners irrt. XX Die Fenster glühten an dem stillen Haus, der ganze Garten war voll Rosendüften. Hoch spannte über weißen Wolkenklüften der Abend in den unbewegten Lüften die Schwingen aus. Ein Glockenton ergoß sich auf die Au ... Land wie ein Ruf aus himmlischen Bezirken. Und heimlich über flüstervollen Birken sah ich die Nacht die ersten Sterne wirken ins blasse Blau. XXI Es gibt so wunderweiße Nächte, drin alle Dinge Silber sind. Da schimmert mancher Stern so Lind, als ob er fromme Hirten brächte zu einem neuen Jesuskind. Weit wie mit dichtem Demantstaube bestreut, erscheinen Flur und Flut, und in die Herzen, traumgemut, steigt ein kapellenloser Glaube, der leise seine Wunder tut. Einen wunderschönen Tag wünsche ich euch allen! Eure, Barbara Marie-Louise Pavelka www.barbarapavelka.at P.S: Falls ihr meinen Podcast und meine Kulturverein unterstützen möchtet, könnt ihr das hier tun. A Lyrical Singers Life - Kulturverein IBAN AT16 2011 1839 7351 0200 BIC GIBAATWWXXX --- Send in a voice message: https://anchor.fm/a-lyrical-singers-life/message
Liebe Hörerinnen und Hörer! In der heutigen Episode hört ihr die Gedichte XV - XXI aus Rilkes Gedichtezyklus "Traumgekrönt". XV Im Schoß der silberhellen Schneenacht dort schlummert alles weit und breit, und nur ein ewig wildes Weh wacht in einer Seele Einsamkeit. Du fragst, warum die Seele schwiege, warum sie's in die Nacht hinaus nicht gießt? - Sie weiß, wenns ihr entstiege, es löschte alle Sterne aus. XVI Abendläuten. Aus den Bergen hallt es wieder neu zurück in immer mattern Tönen. Und ein Lüftchen fühlst du flattern von dem grünen Talgrund her, ein kaltes. In den weißen Wiesenquellen hallt es wie ein Stammeln kindischen Gebetes; durch den schwarzen Tannenhochwald geht es wie ein Dämmern, ein jahrhundertaltes. Durch die Fuge eines Wolkenspaltes wirft der Abend rote Blutkorallen nach den Felsenwänden. - Und sie prallen lautlos von den Schultern des Basaltes. XVII Weltenweite Wandrer, walle fort in Ruh ... also kennt kein andrer Menschenleid wie du. Wenn mit lichtem Leuchten du beginnst den Lauf, schlägt der Schmerz die feuchten Auge neu dir auf. Drinnen liegt - als riefen sie dir zu: Versteh! - tief in ihren Tiefen eine Welt voll Weh ... Tausend Tränen reden ewig ungestillt, und in einer jeden spiegelt sich dein Bild! XVII Möchte mir ein blondes Glück erkiesen; doch vom Sehnen bin ich müd und Suchen. - Weiße Wasser gehen in stillen Wiesen, und der Abend blutet in die Buchen. Mädchen wandern heimwärts. Rot im Mieder Rosen; fernere verklingt ihr Lachen ... Und die ersten Sterne kommen wieder und die Träume, die so traurig machen. XIX Vor mir liegt ein Felsenmeer, Sträucher, halb im Schutt versunken. Todesschreien. - Nebeltrunken hangt der Himmel drüber her. Nur ein matter Falter schwirrt rastlos durch das Land, das kranke ... Einsam, wie ein Gottgedanke durch die Brust des Leugners irrt. XX Die Fenster glühten an dem stillen Haus, der ganze Garten war voll Rosendüften. Hoch spannte über weißen Wolkenklüften der Abend in den unbewegten Lüften die Schwingen aus. Ein Glockenton ergoß sich auf die Au ... Land wie ein Ruf aus himmlischen Bezirken. Und heimlich über flüstervollen Birken sah ich die Nacht die ersten Sterne wirken ins blasse Blau. XXI Es gibt so wunderweiße Nächte, drin alle Dinge Silber sind. Da schimmert mancher Stern so Lind, als ob er fromme Hirten brächte zu einem neuen Jesuskind. Weit wie mit dichtem Demantstaube bestreut, erscheinen Flur und Flut, und in die Herzen, traumgemut, steigt ein kapellenloser Glaube, der leise seine Wunder tut. Einen wunderschönen Tag wünsche ich euch allen! Eure, Barbara Marie-Louise Pavelka www.barbarapavelka.at P.S: Falls ihr meinen Podcast und meine Kulturverein unterstützen möchtet, könnt ihr das hier tun. A Lyrical Singers Life - Kulturverein IBAN AT16 2011 1839 7351 0200 BIC GIBAATWWXXX --- Send in a voice message: https://anchor.fm/a-lyrical-singers-life/message
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