Carl Seemann Nachrichten
deutscher Pianist
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Letzte Aktualisierung
2024-03-28
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2022-06-09 08:17:45
Allemand - Tristan in Halle - nur mit Gebrauchsanweisung.....
[…] dem Markt ist, durch die spätere Verbindung der Räume aber immer wieder spannende Dramaturgie erzeugt. Bei Biganzoli verharren, man mag es gar nicht glauben, alle fünf von Anfang bis Ende in ihren abgeschlossenen, nur nach vorn offenen Boxen, Tristan und König Marke oben und Brangäne sowie Isolde unten, wobei die rechts am Rand liegende Box von Kurwenal beide Stockwerke umfasst. In der Mitte ist ein Gang frei, in dem die Nebenrollen auftreten, also der junge Seemann, Melot, der Hirte und der Steuermann, als Konzertsänger alle im Frack. Denn sie sollen von den fünf Protagonisten nicht ablenkende Außenstehende sein, in gewisser Weise wie das Publikum, welches das Stück aus der Perspektive einzelner Figuren sieht und das Ganze dann im Kopf zusammensetzen soll. Denn jede Figur formuliert ihr Verhalten aus ihrer Welt heraus. So sieht man also ein kassettenartiges Bühnenbild nach Wolf Gutjahr vor sich, manchmal recht sinnvoll beleuchtet, als eine „Metapher […]
2021-11-27 13:11:20
Allemand - Musikalisch großartig und interpretatorisch interessant! Tristan in Wiesbaden
[…] Lust, auch den oft zu passiven Marke-Monolog einmal schauspielerisch zu gestalten. Sein langer Monolog wird somit auch theatralisch zu einem Ereignis. Michael Kupfer-Radecky sprang als immer wieder bewährter Kurwenal mit kraftvollem Bariton und guter Aktion ein. Diese Rolle scheint ihm auf den Leib geschrieben. Khatuna Mikaberidze ist eine Brangäne mir sehr klangvollem und schön timbriertem, bisweilen fast dramatischem Mezzo sowie einer rollenentsprechenden Darstellung, wie sie hier relativ begrenzt verlangt wird. Julian Habermann singt den jungen Seemann mit einem guten Tenor aus dem Off. Erik Biegel ist mit seinem Sprechgesang ein sehr aktiver Hirt in einem viel zu großen, aber deshalb interessanten Gewand. Andreas Karasiak singt dem Melot mit einer etwas zu engen Stimme. Yoontaek Rhim absolviert die zwei Zeilen des Steuermanns zuverlässig. Das beste von allem war jedoch Michael Güttler mit dem Hessischen Staatsorchester Wiesbaden. In einem Haus, das nicht nur ein prunkvolles Foyer aus „längst vergang‘nen Zeiten“ aufweist […]
2021-11-04 16:54:55
Allemand - Rheinoper - Tristan und Isolde - ein musikalischer Sonderfall
[…] König war wieder einmal der stimmgewaltige souveräne König Marke. Wenn er nur etwas mehr aus sich heraus kommen könnte! Katarzyna Kunico gab eine klangvolle und engagierte Brangäne auf guter Augenhöhe mit Isolde, sodass die Dialoge der beiden im 1. und 2. Aufzug zu den spannenderen Phasen der Aufführung gerieten. Herrlich klangen auch ihre Rufe in der Liebesnacht, die stehend als „philosophisches Gespräch“, laut Regisseur, vor einem Vorhang vollzogen wurde. Andrés Sulbarán sang einen lyrischen jungen Seemann. Dmitri Vargin als schmieriger Melot, Johannes Preißinger als „Hirt“ und Luvuyu Mbundu als Steuermann rundeten das sehr gute Sängerensemble ab. Zum musikalischen Teil ist schon viel gesagt worden. Es war eben kein „Tristan“, wie man ihn gemeinhin kennt. Es war eine Fassung für die Rheinoper, auf die die Inszenierung zugeschnitten wurde. Corona-bedingt also am Ende wohl ein Sonderfall. Aber auch unter diesen besonderen Bedingenden machte Axel Kober mit den Duisburger Philharmonikern, ohnehin sehr Wagner-erfahren, […]
oder
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