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2024-03-29
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2020-01-22 12:44:00
Variety - The Art of Variation (Deutsche Harmonia Mundi)
[…] sein: Die eine unverrückbar „richtige“ Interpretation wird wohl ein Phantom bleiben. Jede Aufführung klingt anders, und das ist auch gut so. Das Chamäleon darf weiter die Farbe wechseln. Und wir Musikliebhaber erfreuen uns an Kompositionen, die anspruchsvoll sind, aber nicht unzugänglich, die herausfordernd und abwechslungsreich sind, und dazu vergnüglich anzuhören. Barockmusik, in ihren vielen höchst unterschiedlichen Facetten, bereitet noch immer den Interpreten und dem Publikum gleichermaßen Freude. Das gilt auch für das jüngste Album des Ensembles Les Passions de l’Ame aus Bern. Das Orchester für „Alte“ Musik um Konzertmeisterin Meret Lüthi präsentiert Werke der Komponisten Heinrich Ignaz Franz Biber (1644 bis 1704), Johann Joseph Fux (1660 bis 1741) und Johann Heinrich Schmelzer (um 1623 bis 1680). Zentrales Thema des Programmes ist die Variation, nicht nur in der Barockzeit ein beliebtes Kompositionsverfahren. Die ausgewählten Musikstücke bieten den Musikern vielerlei Möglichkeiten, ihre Virtuosität zu zeigen – und sie sind auch für die Zuhörer höchst […]
2019-10-10 07:21:23
Allemand - Saisonauftakt in Berlin - Die Dernière des Cassiers-„Ring“
[…] ganz eindeutigen Videos, besser gesagt Lichtspiele, die in der Tat wegen ihres hohen Abstraktionsgrades und farblicher Intensität die Phantasie anregen. Manchmal erkennt man schemenhaft weite, dann meist öde Landschaften wie bei Anselm Kiefer, ein anderes Mal wieder angedeutete Bauten und ähnliche geometrische Strukturen. Immer wieder aber meint man in sich verschlungene Körper, fast ausschließlich Torsi und abgetrennte Extremitäten, auch die Walküren-Rosse zu sehen, wohl abgeleitet von einer großen Kopie des Marmorreliefs des Belgiers Jef Lambeaux „Les Passions Humaines“ („Die menschlichen Leidenschaften“), ein Werk, das zu seiner Zeit verboten war, weil es als zu provokant empfinden wurde. Dieses bühnenbreite Tableau hat es Cassiers besonders angetan. Es kommt nach einem optisch vertanen Finale des „Rheingold“ und bis dahin krass gegen Wagners Regieanweisungen leider auch in der „Götterdämmerung“ herunter wie ein eiserner Vorhang, hinter dem sich die Götter verstecken und vor dem am Schluss die Überlebenden der Katastrophe stehen und einen neuen Beginn […]
2016-05-04 21:12:57
11 Fragen an Julia Schröder
„Mit 5 angefangen zu geigen beim Vater. Mit 16 zum Studium nach Basel. Nach dem Studium Bergbauernhilfe in Spanien, Straßenmusik. Danach ein Jahr lang Tangoband und Zigeunerband in Berlin. Dann Studium der alten Musik in Basel. Seit 2004 als Konzertmeisterin, Leiterin und Solistin des Kammerorchester Basel europaweit auf Tour. Seit 2010 Professorin für Violine in Freiburg. Seit 2013 Mutter einer kleinen Tochter.“ Am 16. Mai leitet Julia Schröder bei den Tagen Alter Musik Regensburg das Ensemble „Les Passions de l’Ame“ in der Shakespeare-Ode von Thomas Linley. Weiterlesen
2016-01-29 23:39:00
Sokolov - Schubert // Beethoven (Deutsche Grammophon)
Grigory Sokolov hat weitere Auf- nahmen für eine Veröffentlichung freigegeben. Auf CD 1 sind die vier populären Impromptus D 899 sowie die Drei Klavierstücke D 946 aus dem letzten Lebensjahr von Franz Schubert zu hören, aufgezeichnet bei einem Konzert im Mai 2013 in Warschau. Auch die zweite CD enthält einen Live-Mitschnitt, von einem Konzert im August 2013 in Salzburg. Hier spielt der Pianist die Hammerklavier-Sonate op. 106 von Ludwig van Beethoven, nebst Zuga- ben – fünf kleinen Charakterstücken von Jean-Philippe Rameau und dem Intermezzo in b-Moll op. 117 Nr. 2 von Johannes Brahms. Sokolov erweist sich erneut als ein Meister des großen Spannungsbogens. Die Musikstücke Schuberts beispielsweise spielt er erstaunlich flott, zwar durchaus poetisch, aber frei von aller Sentimentalität. Statt romantischer Behaglichkeit zeigt er Abgründe und Ausweglosigkeit. Er setzt geradezu ruppige Akzente, und bremst vor so manchem Harmoniewechsel mit einem extremen Rubato ab, wie man es lange nicht mehr […]